Nein, Satire hin oder her: Manche Tiefschläge verlangen einfach nach einer Antwort. Kein Wunder also, dass das ZDF die Versteigerung von Wahlwerbezeiten zu Schleichwerbezwecken durch DIE PARTEI (eine Gründung der Satirezeitschrift "Titanic") nicht unkommentiert hinnehmen konnte. In einer viel beachteten Satire-Aktion hatte DIE PARTEI, die auch mit ihren eigenen Wahlspots für einige Irritationen sorgt, einen ihrer Sendeplätze bei eBay zum Verkauf angeboten.
In einer ziemlich aufgeregten Pressemitteilung teilen die Mainzer nun mit, dass sie "kritisch-gelassen" auf die Internetauktion reagieren.
Zu Wort kommt unter der Schlagzeile "Versteigerung von Wahlwerbezeit peinlicher PR-Gag" der ZDF-Justitiar Carl-Eugen Eberle. Der findet es so "ungewöhnlich wie peinlich", dass DIE PARTEI "ihre Sendezeit für Zwecke der Wirtschaftswerbung" verkaufen und sich so "jenseits der üblichen Parteienfinanzierung Geldmittel" verschaffen wolle. Ihm kommt da der Verdacht, dass es sich bei der ganzen Sache "eher um einen PR-Gag handelt".
"Auch die Verbindung zum Magazin TITANIC", heißt es in der Pressemitteilung des ZDF, "lege diesen Schluss nahe."
Das kann schon sein, liebes ZDF, denn natürlich wissen wir alle, dass man Schleichwerbung nicht zwischen den Programmblöcken platzieren kann: Dann wäre es ja keine Schleichwerbung mehr, nicht wahr?
Man sieht also: Satire, Spott und Polit-Häme im WWW verpufft durchaus nicht unbemerkt. Da ist es kein Wunder, dass die Zahl entsprechender Angebote wächst und wächst. Wir haben wieder eine kleine, auf Tipps unserer Leser beruhende Auswahl zusammengestellt, die wir in Bildergalerie und Linkverzeichnis vorstellen wollen.
Alle Einsender, die ihre Tipps hier noch nicht wiederfinden, bitten wir um etwas Geduld: Wir sammeln weiter und werden im Laufe der nächsten Wochen in lockerer Folge weitere Linklisten veröffentlichen.
Tipps hin zu satirischen, aber auch nützlichen Webseiten zur Wahl sind weiterhin willkommen. E-Mail an netzwelt@spiegel.de genügt: Stichwort "Wahlkrampf" nicht vergessen!